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Der Floh im Ohr, 2016

Gaumen hoch für das Lachseminar:
Theater Offenhausen spielt „Floh im Ohr“

13 Rollen, 12 Personen, 5 Türen, 2 Häuser, 1 Bett. Die Bühne im Theater Offenhausen gehört heuer dem Verwechslungs-Stück „Floh im Ohr“ von Georges Feydeau. Die exakt konstruierte Bühnenkomödie inszeniert Gast-Regisseur Alois Kreuzwieser als einen neuen kurzweilig und äußerst unterhaltsamen Höhepunkt in Offenhausen.
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Jedermann, 2015

Jedermann

von Hugo von Hofmannsthal

Stück

Im Jahr 1987 hat die Theatergruppe Offenhausen bereits einmal am Marktplatz den „Jedermann“ von Hugo von Hofmannsthal in einer Mundartfassung auf die Bühne gebracht. Insgesamt haben 2.000 Besucher diese Aufführung gesehen und viele davon erinnern sich noch heute an das damalige Großereignis.

Heuer wird dieses Theaterstück wiederum am Marktplatz Offenhausen aufgeführt und einige der Schauspieler von 1987 sind auch wieder mit dabei.

Das Spiel vom Sterben des reichen Mannes fasziniert durch seine packende Handlung, die die Hauptfigur auf Grund eines Befehles des Allmächtigen Schritt für Schritt seinem Ende entgegen treibt.

Der Tod tritt an Jedermann während eines Festes, welches Jedermann für seine Geliebte veranstaltet, heran und überbringt den tödlichen Befehl. Jedermann erbittet Aufschub und der Tod gewährt ihm eine Stunde, in der Jedermann versucht, seine Freunde zu überreden, ihn zu begleiten.

Doch die Kameraden lassen ihn im Stich. Auch sein Reichtum, verkörpert als allegorische Gestalt des Mammons, verweigert ihm Gefolgschaft und Jedermann erkennt, dass er seine letzte Reise allein antreten muss.

Gestärkt durch seine guten Werke, geläutert durch aufrichtige Reue und bekehrt zum rechten Glauben ergibt sich Jedermann endlich seinem Schicksal. Der Teufel, der zum Schluss Jedermanns Seele begehrt, wird durch die guten Werke und den rechten Glauben vertrieben und Jedermanns Seele findet zuletzt doch Eingang in das Himmelreich.

Die Darsteller

Jedermann Josef Higlsberger
Buhlschaft Renate Strasser
Kumpan Christian Hofstadler
Gott der Herr Kurt Tischlinger
Jedermanns Mutter Maria Reinthaler
Tod Josef Kinzl
Oberknecht Fritz Lichtenwagner
Armer Nachbar Josef Bichlmann
Arme Frau Christina Berger
Kinder Annika Haslinger und Linda Andessner
Gendarm Fritz Wiggenhauser
Erster Vetter Ingrid Reinthaler
Zweiter Vetter Franz Wimmer
Mammon Gerold Stögmüller
Werke Christina Berger
Glaube Kerstin Haslinger
Teufel Birgit Renöckl
Spielansager Walter Emathinger

Das Team hinter der Bühne

Leitung und Regie Kurt Tischlinger und Josef Higlsberger
Souffleur Kurt Tischlinger
Kostüme Ingrid Reinthaler, Renate Strasser und Gitti Kernegger
Licht/Technik Manfred Andessner
Bühne Fritz Lichtenwagner, Josef Feichtengruber Heidi Wimmer und etliche andere
Kartenvorverkauf Herwig Pfaffenzeller, Heinz Geier und
Josef Kinzl
Drucksache Thomas Stoiber

Krippenspiel

Krippenspiel

von Hans Reinthaler

 

Das Vorwort des Dichters zu seinem Lyrikband „Da Zaubabrunn“ hat auch für sein Krippenspiel Gültigkeit: „Die bäuerliche Welt, die hier geschildert wird, gibt es nicht mehr. Auch ihre Sprache stirbt. Rosse, Pflug und Sense, der Knechte und Mägde einstmals bitteres und schweigsam getragenes Los und ihre trotz allem unerschütterliche Treue zum Herrn des Bauernhofes sind nur mehr Schatten einer mühseligen Vergangenheit. Soll man darüber trauern oder froh sein? Der Dichter wagt es nicht, ein Urteil zu sprechen. Er hat nur aufgeschrieben, was war. Unter den Knechten und fahrenden Handwerksburschen, die er kannte, war oftmals ein Herr voll Würde und Adel. Und unter den Herren, die sich in das Dorf seiner Kindheit verirrten, waren arme Söldner des Geldes, des Besitzes und der hastigen trügerischen Welt.“

Im Krippenspiel hat der Dichter die christliche Erlösungsgeschichte in diese Bauernwelt gestellt. Es spielt nicht in biblischer Zeit. Eine Bauernfamilie, Hirten und Gemeindehonoratioren stehen neben Maria und Josef im Mittelpunkt. Zwei Themen kommen in diesem an lyrischen und musikalischen Einlagen reichen Stück zum Tragen. Da ist einerseits der hartherzige Bauer, der „Leut-Ausjaga“ genannt, der durch eine gute Tat zu Glück und Erlösung beiträgt und andererseits der alte Hirte, der in Erfüllung einer alten Prophezeiung die Vollendung seines Lebens sieht.

Hans Reinthaler (1900 – 1964), der Offenhausener Mundartdichter, schrieb dieses Stück vor dem zweiten Weltkrieg. Es erlebte in früheren Jahren viele Aufführungen und wurde auch im Rundfunk gesendet. In seiner Heimatgemeinde wurde es vom theater offenhausen 1984 und 1987 aufgeführt. 

In unserer Inszenierung möchten wir keine statischen Krippenfiguren, sondern, eingebettet in deren naiven Volksfrömmigkeit, Menschen aus Fleisch und Blut samt ihren Schwächen und Stärken, zeigen. Der Widerstreit zwischen Nächstenliebe und Hartherzigkeit ist ein wichtiges Thema dieses volkstümlichen Spiels. Auch so manches, was vielleicht nur auf den zweiten Blick zwischen den Zeilen hervorgeht, wollen wir zugunsten eines lebendigen Theaters sichtbar und spürbar machen.  Der lyrische Charakter des Stückes erhält durch die vielen Lieder und die alte Mundart eine ganz besondere Note.

Kleines Mundartwörterbuch

glöcken – zurechtkommen ; stigatzn – stottern ; anttuan – nicht gewöhnt sein ;  pfugatzn – kichern  ; Aunga – Dorfwiese, Anger ; Halbscheit – Hälfte ; Budersaus – Butterschmalz ; Fiacht – First

Theatersommernacht

 Offenhausener Theatersommernacht

Im „Sägewerk” Offenhausen wurden  kurze 1 bis 10 Minuten-Beiträge aus Theater, Kabarett, Musik und Gesang dargebracht. Es gab Gastbeiträge vom Männergesangsverein Pichl und vom Kulturverein „kulur-pur“ aus Gunskirchen.

Die Gestaltung eines bunten Abends zum Staunen, Lachen und Wohlfühlen war also Programm, der seinen Ausklang in einer lauen Sommernacht mit Tanzmusik und Gemütlichkeit  finden sollte.

Auszüge aus dem Programm:

Gedichte von Heinz Erhard und Eugen Roth, Szenen aus Theaterstücken von Shakespear,  Nestroy und anderen, oder lustig Sarkastisches von Helmut Qualtinger.

Narren von Valencia

Die Narren von Valencia

Lope de Vega

„Verrückten und Verliebten glüht das Hirn!“

Shakespeares Diagnose kann als passendes Motto über dem Werk seines Zeitgenossen Lope de Vega stehen.

Verrückt oder normal? Oder beides zugleich? Schein oder Sein? Vernunft oder Wahn? Liebe oder Betrug? Spiel oder Ernst? Oder einfach das Hauptmotiv des spanischen Theaters zur Zeit Lope de Vegas: Die ganze Welt ist Bühne und das Leben nur ein Traum? Wie sagten doch die Narren Martin und Thomas im Stück: „Die ganze Welt ist ein Narrenhaus, nur die Menschen wissen nichts davon!“ Also hereinspaziert ins große Narrenhaus und erleben Sie, wie der Bazillus der Liebe bei dieser wunderbaren Komödie vielleicht auch auf Ihr Herz und Hirn überspringt – dem spanischen Temperament sei Dank!

Die Kraft des Eros treibt die Helden in dieser turbulenten Komödie voran. Erst fliehen sie ins Irrenhaus, darin voreinander, um schließlich beieinander zu landen. Der spanische Vielschreiber und Kultautor seiner Zeit, Lope de Vega, kannte sich aus mit den Fallstricken des Schicksals. Wegen anzüglicher Verse auf die amourösen Praktiken eines Theaterdirektors wurde er für mehrere Jahre aus Madrid verbannt. Der Autor selbst war auch kein Held von Traurigkeit und provozierte seine Umwelt wiederholt mit erotischen Exzessen.

In Valencia untergekrochen, lernte er das berühmteste Irrenhaus der Stadt kennen und deklarierte es prompt zum Spielort für seinen nächsten Theatercoup „Die Narren von Valencia“, im Original: „Los locos de Valencia“.

Floriano denkt, er hat einen Prinzen erstochen. Er tarnt sich als Verrückter und geht ins Irrenhaus. Dort begegnet er Erifila, die zuerst ihr Herz und dann ihren Kopf verloren hat, weil ihr Liebhaber mitsamt ihren Habseligkeiten über alle Berge ist. Im Schutz der Anstalt verlieben sich die beiden und beklagen gegenseitig ihre Verrücktheit. Doch damit nicht genug. Weitere Liebesnarren bevölkern die Szene und wirbeln die Geschichte nochmals kräftig durcheinander. Hochzeitspläne werden geschmiedet, keiner scheint den zu kriegen, nach dem er oder sie sich verzehrt. Erst als ein maskierter Fremder auftaucht, kommt die Geschichte ins Lot und alle Verliebten unter die Haube.

Lope de Vega (1562-1635) war in seinem Leben in vielen Rollen unterwegs: als Priester und Poet, Soldat und Sänger für den König, als Liebhaber der Frauen und Lobdichter Gottes. Nach eigener Aussage verfasste er 1500 Theaterstücke, wovon ca. 450 erhalten sind.

Liebesgeschichten und Heiratssachen

Liebesgeschichten und Heiratssachen

Nestroy

Fast schon zum Nestroyspezialisten hat sich das theater offenhausen unter seinem Spielleiter Reinhard Schotola entwickelt. Nach „Lumpazivagabundus“ im Jahr 1986 über „Frühere Verhältnisse“, „Talisman“, „Mädel aus der Vorstadt“, „Einen Jux will er sich machen“ und zuletzt 2008 „Die verhängnisvolle Faschingsnacht“ spielt man nun mehr „Liebesgeschichten und Heiratssachen“.

Alles dreht sich darin um Heirat und Liebe und dabei geht es meistens auch ums Geld. Die absonderlichsten Typen aus Nestroys menschlichem Tiergarten bevölkern diese bissige Komödie: Ein hochstapelnder Heiratsschwindler, ein primitiver Neureicher als autoritärer Familientyrann, das bei Nestroy obligate dämliche Frauenzimmer, naive Verlobte, einfältige Betrugsopfer, verknöcherter Alter mit Standesdünkel und dazwischen natürlich auch ein romantisches Liebespaar. Das alles gewürzt mit allerlei Verwicklungen und Missverständnissen.

Stückinhalt:

Im Gasthof »Zum silbernen Rappen« treffen einander alte Schulkameraden: Anton Buchner, ein verarmter Kaufmannssohn, und Alfred, der Sohn des Marchese Vincelli. Anton möchte nach jahrelangem Herumreisen seine Fanny, die Tochter des ehemaligen Wurstfabrikanten und nunmehr reichen Kapitalisten Florian Fett, heiraten. Alfred, der inkognito als Sekretär bei Fett arbeitet, ist wiederum in Fannys weitschichtige Verwandte Ulrike verliebt. Er befürchtet, sein Vater werde nicht in die Hochzeit einwilligen. Um die ledige Schwägerin des Herrn von Fett, Lucia Distel, bemüht sich hingegen der im Gasthof verschuldete Hochstapler Nebel, der sich als Baron ausgibt. Aber da geht es eher um ihre Mitgift.

Durch ein Missverständnis hält Fett Nebel für einen hohen Sprössling und schließlich für den Sohn des Marchese Vincelli. Dieser vermeintlich Adelige wäre ihm freilich als Bräutigam für seine Tochter Fanny sehr recht. Um das zu befördern, muss natürlich sofort eine kleine Intrige her!

In dieser vor der 1848er Revolution entstandenen Posse geißelt Nestroy mit selbst für ihn ungewohnter Bosheit und Schärfe den zunehmenden Materialismus und die Geldgier der Gesellschaft, in der er lebte. Und heute? Nestroy würde aus der Fülle von Gier, Korruption und Protzerei überreichlich Stoff vorfinden. Denn es hat sich ja nichts geändert!

„Man muss es sich recht oft ansehen, um all die köstlichen Witzfunken und Lachraketen im Gedächtnis zu behalten“, schrieb schon ein Kritiker zur Zeit der Uraufführung.

Premierenbericht

Vor vollem Haus und in Anwesenheit von Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer, Bezirkshauptmann Dr. Josef Gruber, Bürgermeister Hermann Stoiber und zahlreichen weiteren Ehrengästen ging am Pfingstsamstag die umjubelte Premiere über die Bühne.

Bürgermeister Stoiber sprach dem Heimatverein Dank und Anerkennung aus für die hervorragende kulturelle Leistung und den Werbeeffekt für die gesamte Marktgemeinde Offenhausen. Das theater offenhausen sei mittlerweile ein Fixpunkt im oberösterreichischen Kulturkalender.

LH Pühringer nutzte die Gelegenheit im Jahr des Ehrenamtes 2011 Obmann DI Walter Emathinger für sein mittlerweile 20-jähriges Engagement die Kulturmedaille des Landes Oberösterreich zu verleihen.