Der Revisor von Nikolai Gogol
unter der Bearbeitung und Regie von Sonja Zimmermann und Alois Kreuzwieser
Spieltermine
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Premiere,Samstag 15.6., 20 Uhr
2. Aufführung,Mittwoch 19.6., 20 Uhr
3. Aufführung,Freitag 21.6., 20 Uhr
4. Aufführung,Donnerstag 27.6., 20 Uhr
5. Aufführung,Freitag 28.6., 20 Uhr
6. Aufführung,Samstag 29.6., 20 Uhr
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Sitzplatzreservierung
und bei Änderungswünsche die Stornierung reservierter Plätze
Stückbeschreibung
Im Juni kommt der Revisor nach Offenhausen!
Wenn sich in einer Gemeinde (oder einer Bank) die Aufsichtsbehörde, also „der Revisor“ anmeldet, macht sich meist Respekt breit. Und nun ist es auch in Offenhausen soweit!
Die Theatergruppe bereitet sich schon intensiv auf dieses Ereignis vor. Denn nun ist es schon Gewissheit: vom 15. bis zum 29. Juni ist auf der Theaterbühne im Sägewerk mit seinem Erscheinen zu rechnen. – Keine Angst! „Der Revisor“ ist eine pfiffige Komödie des Russen Nikolai Gogol. Sie spielt in einer abgelegenen Stadt, dort haben die führenden Gemeindehäupter ihre eigenen Regeln und alles fest im Griff. Wäre da nicht das Gerücht, dass ein Revisor incognito aus der Hauptstadt kommt um nach dem Rechten zu sehen. Gemeindeaufsicht quasi! Da heißt es zusammenstehen und den Gast auf die eigene Seite ziehen…
Die ersten Probeauftritte hat das Ensemble bereits beim Faschingszug absolviert. Unter dem Motto „die Russen kommen“ freundete sich die Truppe mit russischen Kostümen und Verhaltensweisen an. Mittlerweile sind die Proben unter der Regie von Alois Kreuzwieser voll im Gang und das Bühnenkonzept steht fest.
Wir freuen uns, wenn Ihr unserer Einladung im Juni folgt und einen vergnüglichen Abend genießt!
PS: es gibt Gerüchte, dass in die Rolle des Revisors ein ganz junger Kerl aus Moos schlüpfen soll, der bisher auf der Bühne noch nicht zu sehen war, aber was weiß man schon – er kommt ja incognito…..
Mitwirkende
Beamter aus Petersburg Iwan Chlestakoff – Gerfried Koger
Bürgermeister Anton Antonowitsch – Josef Higlsberger
seine Frau Anna Andrejewa – Renate Strasser
seine Tochter Marja Antonowa – Johanna Panhuber
Diener Ossip – Gerold Stögmüller
Schuldirektor Alexejew Chlopoff – Ronald Strasser
Kreisrichter Ammos Ljapkin – Klaus Kerschhaggl
Hospizverwalter Pjotr Filippowisch – Josef Bichlmann
Bürgerin Natascha Doskalowa – Birgit Renöckl
Bürgerin Olga Boskalowa – Ingrid Reinthaler
Polizeiinsptektor Stepan Iljitsch – Josef Seifried
Hausmädchen Mischka – Sonja Zimmermann
Wirtin – Doris Höglinger
Kaufmann – Fritz Lichtenwagner
Bühnenbild – Heidi Wimmer, Renate Strasser
Karten – Herwig Pfaffenzeller
Telefon – Helga Andeßner
Technik – Manfred Andeßner
Bühnenbau – Josef Feichtengruber u. Team
Werbung – Walter Emathinger u. Team
Leibliches Wohl – Sabine Andessner, Heidi Higlsberger
… und noch ganz viele andere
Aus der Wikipedia
Text von https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Zerrissene
Der Revisor (russisch Ревизор) ist eine Komödie in fünf Aufzügen von Nikolai Gogol. Gogol schrieb die Komödie 1835. 1836 wurde sie veröffentlicht. Die Uraufführung fand am 19. April 1836 in Sankt Petersburg im Alexandrinski-Theater statt, die Erstaufführung für Moskau im Mai 1836 im Kleinen Theater. Das Stück gehört heute noch zu den meistgespielten auf den Spielplänen von Bühnen, auch in Deutschland.
Inhalt
In einem kleinen russischen Städtchen wird die Nachricht verbreitet, ein Revisor sei inkognito auf dem Weg in die Stadt. Alle Beamten der Stadt, allen voran der Stadthauptmann als Oberhaupt, fürchten sich vor diesem Besuch. Schließlich hat jeder von ihnen Dreck am Stecken: Sie lassen sich schmieren, bestechen oder erfüllen ihre Aufgaben nicht.
Gleichzeitig ist ein junger Mann, Chlestakow, aus St. Petersburg in einem Gasthaus abgestiegen. Seit zwei Wochen wohnt er dort und hat noch keine Rechnung bezahlt, sondern sich immer alles anschreiben lassen. Schnell geht das Gerücht um, der junge Mann sei der Revisor.
Bald kommt es zum Zusammentreffen der beiden Parteien. Chlestakow denkt, er werde wegen der unbezahlten Rechnungen gleich abgeführt, und gerät außer sich. Er schreit herum und beschwert sich, dass das Essen sowieso nicht schmecke. Der Stadthauptmann ist durch diesen Ausbruch völlig eingeschüchtert und noch mehr davon überzeugt, es mit einem richtigen Staatsbeamten zu tun zu haben. Er beruhigt Chlestakow und denkt, er müsse das Inkognito-Spielchen mitspielen. Chlestakow erzählt hier aber seine wahre Geschichte: dass er vom Vater aus St. Petersburg zurückbeordert wurde, weil er es dort in der Kanzlei noch zu nichts gebracht hat. Mit der Heimreise lasse er sich allerdings ein wenig Zeit, weil er überhaupt keine Lust habe, nach Hause zu gehen. Jedoch habe er kein Geld mehr. Der Stadthauptmann steckt ihm schnell 400 Rubel als Schmiergeld zu. Er bietet ihm auch an, bei sich im Gästezimmer zu wohnen.
Nun werden Chlestakow verschiedene Besichtigungstouren durch die Stadt geboten, und dabei wird ihm immer wieder etwas Geld zugesteckt. Er denkt erst, die Leute hier seien sehr gutmütig und großzügig, begreift dann aber, dass sie ihn wohl mit jemandem verwechseln. Trotzdem spielt er das Spiel weiter, verlobt sich sogar mit der Tochter des Stadthauptmanns. Kurz danach macht er sich aus dem Staub. Während die Beamten in der Stadt die Verlobung feiern, tritt der Postmeister auf, der einen Brief von Chlestakow an einen Freund geöffnet hat. Darin macht Chlestakow sich über die Leute in der Stadt lustig, und der Schwindel fliegt auf. Chlestakow ist allerdings längst über alle Berge, während der echte Revisor wartet.
Deutung
Gogols Komödie schließt in Russland an die neue Richtung an, die sich mit Gribojedows „Gore ot uma“ (Verstand schafft Leiden) bereits vom klassizistischen Drama abgewendet hatte, und geht einen ganzen Schritt weiter, indem er das bisher stets vorhandene Liebesmotiv nur noch parodiehaft einschließt. Die Komödie bekommt bei Gogol die Struktur der Verwechslungskomödie. Dadurch, dass der Gesamtverlauf des Stückes auf dieser ständigen Verwechslung beruht, erhält das Werk eine kompositionelle Geschlossenheit. Die Komik beruht darauf, dass die Täuschung von den Figuren des Stückes nicht erkannt wird, vom Zuschauer aber früh festgestellt wird.
Die getäuschten Personen sind zwar die „betrogenen Betrüger“, die es auch in früheren Komödien zu belachen gab, bei Gogol sind es aber nicht Einzelpersonen, sondern die ganze korrupte Gesellschaft des zeitgenössischen Russland. Damit wird Gogols Komödie auch zur Gesellschaftskomödie, die dargestellte Stadt steht modellhaft für ganz Russland. Gogol selbst fand, dass diese Komödie „der Sammelpunkt für alle möglichen Unzulänglichkeiten“ sei. Durch ihre Übertreibungen und Verzerrungen wird sie auch zur Groteske, auch wenn – verglichen mit anderen Werken Gogols – der „Revisor“ vergleichsweise wenige Elemente des Grotesken enthält.[1] Wir erhalten „Einblicke in die Verkehrtheit der Welt, in der wir selber leben“. Das „Lachen über sich selbst“ verliert den Charakter des bloßen Spotts, da es eine „reinigende Wirkung“ hat. Dem Lachen wird „die Kraft zugetraut, durch Lachen die Tragödie der Existenz ertragbar zu machen“ (Ionesco).
Der Stadthauptmann und die Beamten, die am Schluss des Stückes ihre Täuschung erkennen müssen, haben ihre frühere Sicherheit verloren. Zwar sind sie von Chlestakow, dem vermeintlichen Revisor, getäuscht worden, aber da das Ganze in der stummen Schlussszene für alle unfassbar zu sein scheint, ist man eher geneigt, das Ganze dem Teufel zuzuschreiben, der „seine Hand im Spiele“ gehabt habe. Hier wird ein Grundsatz von Gogols Weltsicht erkennbar, dass nämlich „Alles Lug und Trug“ ist. Nichts ist so, wie es scheint, man täuscht sich fortgesetzt in dem, was der andere ist. Die Verwechslung als Problem der Identität.