Gaumen hoch für das Lachseminar:
Theater Offenhausen spielt „Floh im Ohr“
13 Rollen, 12 Personen, 5 Türen, 2 Häuser, 1 Bett. Die Bühne im Theater Offenhausen gehört heuer dem Verwechslungs-Stück „Floh im Ohr“ von Georges Feydeau. Die exakt konstruierte Bühnenkomödie inszeniert Gast-Regisseur Alois Kreuzwieser als einen neuen kurzweilig und äußerst unterhaltsamen Höhepunkt in Offenhausen.
Viktor Candebis (Sepp Higlsberger) verliert schlagartig sein eheliches Pflichtbewusstsein. Seine Frau Isabell Candebis (Renate Strasser) will den Verdacht bestätigt wissen und nutzt als Liebesfalle einen der ältesten Tricks der Welt: ein fingierter Liebesbrief führt die ganze feine Gesellschaft in das Hotel „Zur zärtlichen Miezekatze“, geführt von der resoluten Madame Berger (Ingrid Reinthaler).
Das diskrete Seitensprung-Etablissement entpuppt sich als turbulenter Aufwecker: wie aus der Pistole von Andrassy (Debut Christian Kiri) geschossen, fühlt und fiebert man im Publikum mit. Pierre (Gerold Stögmüller) verliert mehrmals seinen Gaumen, was zu Sprachproblemen führt. Mister Rugby (Debut Ronald Strasser) lässt seine englischen Fäuste und lüsterne Finger sprechen; das spürt das Butler-Ehepaar Antonia (Johanna Panhuber) und Josef (Walter Silber) ebenso wie Frau Andrassy (Birgit Renöckl). Wurscht ist´s den Bordell-Dienern Ferdinand (wieder Sepp Higlsberger) und Gottfried (Fritz Lichtenwagner). Die verzwickte Situation genießen wollen Dr. Frank (Josef Bichlmann) und Herr Kaiser (Klaus Kerschhaggl), der sich Schläge auch erotischer vorgestellt hat.
Das Theater Offenhausen bietet ein köstliches Lachseminar, das man am liebsten noch einmal sehen will.